Zukunft und Wald: Rückblick auf das dritte Soziologische Waldsymposium in Fulda

Am 9. und 10. Oktober 2025 trafen sich rund 40 Forschende aus unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Disziplinen zum dritten Soziologischen Waldsymposium an der Hochschule Fulda. Im Mittelpunkt stand das Thema „Zukunft und Zukünfte“. Dabei ging es auch um die Frage, wie sich der Wald als sozialer Raum verstehen lässt; als Ort, an dem gesellschaftliche Veränderungen durch die Klimakrise, neue Nutzungsformen oder politische Auseinandersetzungen besonders sichtbar werden.

Das Programm war vielfältig und umfasste Paneldiskussionen, Workshops, Kurzvorträge und Strategie-Sessions und bot dadurch weitreichende Möglichkeiten aktuelle Forschungsprojekte und Fragestellungen zu diskutieren. In kurzen Pitches stellten die Teilnehmenden ihre Forschung und Projekte zu Themen wie Wald und KI, Waldwandel oder Wald und Zukunft vor. Der Fokus lag dabei vor allem auf dem offenen Austausch und der gemeinsamen Weiterentwicklung von Ideen in den anschließenden Diskussionsrunden.

Auch Daniel war mit einem eigenen Beitrag vertreten. Ausgehend von Analyseergebnissen zeigte er, dass die öffentliche Kommunikation zum Thema Biodiversität häufig von negativen Zukunftsszenarien geprägt ist, nach dem Motto: „Wenn wir jetzt nicht handeln, dann…“. Diese Narrative, die häufig in Zusammenhang mit Handlungsaufforderungen stehen führen, so die These, eher zu Resignation, Angst oder Ohnmacht als zu Handlungsbereitschaft. Aufbauend auf Überlegungen von Andreas Reckwitz zum Umgang mit Verlust in spätmodernen Gesellschaften plädierte Daniel für einen Zukunftsdiskurs in dem Zukunft nicht als Bedrohung, sondern als offener Raum und Chance für wünschenswerte Lebensweisen gedacht wird. Ein solcher Diskurs könnte dazu beitragen, neue Erzählweisen zu entwickeln, die Hoffnung geben und Menschen ermutigen, selbst aktiv zu werden. In solch einem Zukunftsdiskurs könnte ein möglicher Hebel bestehen, um gesellschaftliche Veränderungen in Richtung Nachhaltigkeit zu fördern und damit sozial-ökologische Transformationsprozesse insgesamt zu unterstützen.

Nach zwei Tagen mit spannenden Diskussionen, anregenden Gesprächen und inspirierenden Beiträgen endete das Symposium mit vielen neuen Impulsen und Perspektiven für die Forschung im Projekt.

Die Bildrechte des für diesen Beitrag verwendeten Bildes liegen bei F. Sangiovanni/Hochschule Fulda.

Diskussionsrunde in einem Seminarraum: Mehrere Personen sitzen an Tischen, Im Hintergrund eine Präsentation an der Wand, links daneben eine Pinnwand mit Zetteln und Notizen.