Vom 19. bis zum 22. Juni waren Susanne und Daniel im Salvatorianerkloster in Steinfeld um sich dort im Rahmen des internationalen Workshops „Realising nature(s) with protected areas in Namibia and Germany – pasts, presents and futures mit Forschenden aus Namibia, Indonesien und Deutschland über Naturschutz auszutauschen.
Während Susanne Einblicke in den Prozess- und Artenschutz des Nationalpark Schwarzwald gab, konnte Daniel bereits erste Zwischenergebnisse der Wissenssoziologischen Diskursanalyse vorstellen. So werden im Zuge des Insektensterbens in Agrar- und Landwirtschaft bestimmte Insekten (vor allem Bienen und Schmetterlinge) als arbeitsam, nützlich, bedroht, gefährdet und gemeinhin als schützenswert beschrieben, während andere Insekten, wie zum Beispiel Stechmücken entweder kaum benannt werden, und wenn, dann werden diese als Schädlinge, Ungeziefer oder Plagen bezeichnet.
Außerdem lassen die Analyseergebnisse Rückschlüsse darauf zu, dass die Ursachen des Insektensterbens in Agrar- und Landwirtschaft über die veränderte Nutzung des landwirtschaftlichen Raums in einem bestimmten zeitlichen Horizont konstruiert werden. Einer positiv beschriebenen Nutzung von Raum in der Vergangenheit, beispielsweise durch das Anlegen von Streuobstwiesen, steht eine eher negativ beschriebene gegenwärtige Nutzung zum Beispiel durch den Anbau von Monokulturen gegenüber, die als Ursache des Insektensterbens ausgemacht wird.
Um diese ersten ‚findings‘ zu prüfen und einen Diskurs herauszuarbeiten, ist noch viel Analysearbeit notwendig. Aber die ersten Ergebnisse deuten auf einen Ein- und Ausschluss bestimmter Insekten im Diskurs und auf die Konstruktion der Ursachen des Insektensterbens über Raum- und Zeitverhältnisse hin.
Es bleibt spannend!